DYATOM™ Bremsscheiben


​​DYATOM™ Bremsscheiben: eines der Geheimnisse rund um den Rekord von Mercedes auf dem Nürburgring

Schon seit der Eröffnung im Jahr 1927 wurde der Nürburgring von den wichtigsten Automobilherstellern der Welt für Testfahrten genutzt, um die Vorzüge und eventuelle Mängel ihrer Prototypen zu erproben. Mit 20,8 km Länge, 73 sehr unterschiedlichen Kurven und oftmaligem Wechsel von Neigungen und Bodenbelag stellt die Nordschleife einen extrem anspruchsvollen Prüfstand für Fahrzeuge dar. 

Um auf dieser Rennstrecke, auf der früher auch der Formel-1-Zirkus fuhr, bestehen zu können, muss man sowohl auf der Geraden als auch in den Kurven sein absolut Bestes geben, Richtungswechsel so  rasch als möglich ausführen, beim Bremsen reaktionsschnell sein und stark beschleunigen können. Entscheidend ist dabei auch, immer maximalen Grip zu behalten, denn jede Zehntelsekunde, die man in einer Kurve verliert, kann das Endresultat beeinflussen.

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Deshalb ist es für jeden Automobilhersteller etwas ganz Besonderes, den Streckenrekord auf der Nordschleife zu halten. Die 7- Minuten-Marke, die für Straßenfahrzeuge bis Anfang der 2000er-Jahre unüberwindbar schien, wurde seither bereits mehrmals unterschritten. Ab 2018 hielt dann Lamborghini den Rekord mit 6’44’’97.


Ein Rekord, der nach Meinung vieler Experten für lange Zeit unerreicht bleiben hätte können. Doch nur zwei Jahre später nahm die Geschichte eine neue Wendung und zwar, als Mercedes seinen AMG GT Black Series in die Hände - und Füße - des erfahrenen Piloten Maro Engel gab.


Das sensationelle Ergebnis dieses Coups ist die neue Spitzenzeit von 6’43’’61 – mehr als 20 Sekunden unter der Zeit, die derselbe Fahrer im November 2018 am Steuer eines Mercedes AMG GT R Pro erreicht hatte. Eine beeindruckende Verbesserung für die Stuttgarter, die vor allem durch den Biturbo-V8-Motor mit einem Hubraum von 3.982 ccm, 537 kW (730 PS) und einem maximalen Drehmoment von 800 Nm möglich wurde, Und das bei einem Fahrzeuggewicht, das die Mercedes-Ingenieure auf federleichte 1.615 kg begrenzen konnten.

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All diese Eigenschaften sind für die unglaubliche Leistung des Mercedes AMG GT Black Series in der „Grünen Hölle“ verantwortlich. Am Erfolg haben aber genauso die Reifen, die Front- und Heckspoiler und die Bremsen von Brembo einen wichtigen Anteil. Letztere ermöglichen einerseits durch ihre dauerhafte und konstante Leistung extrem kurze Bremswege, andererseits beeinflussen sie die Dynamik und Performance des Mercedes AMG GT Black Series auch durch ihr geringes Gewicht positiv.

Möglich wird dies ist durch den Einsatz innovativer Technologien und Lösungen wie den 6-Kolben-Monoblock-Aluminium-Bremssätteln von Brembo an der Vorderachse und den neuartigen, von Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes (BSCCB) entwickelten DYATOM™ ​Carbon-Keramik-Bremsscheiben.

Die vorderen Bremssättel von Brembo zeichnen sich durch Leichtigkeit, Performance und Design aus – Eigenschaften, für die Aluminiumkomponenten im Vergleich zu Gussteilen bekannt sind. Das daraus resultierende geringere Restmoment bringt eine noch bessere Performance, und zwar nicht nur bei den Bremsmanövern.

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Angesichts der hohen Belastungen, die die Kolben auf die Beläge ausüben, um maximale Steifigkeit und möglichst geringe Verformungen zu garantieren, werden die Bremssättel als Monoblock-Sättel gefertigt, werden also aus dem Vollen, d.h. aus einem einzigen Aluminium-Block, gefräst. Die gegenüberliegenden Kolben ermöglichen außerdem eine gleichmäßige Verteilung des Drucks auf die Beläge und dadurch eine gleichmäßige Abnutzung der Reibflächen.

Die Bremsscheiben DYATOM™ sind dank ihrer fünf Schichten an Carbon-Keramik bei einem so intensiven Einsatz wie auf der Rennstrecke ganz besonders effektiv. Die niedrigeren Betriebstemperaturen führen zu einer hohen Pedalstabilität, einem geringen Verschleiß des Reibmaterials und einer insgesamt noch besseren Gesamtleistung. Der beste Beweis dafür ist der Rundenrekord auf der Nordschleife.

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All dies, obwohl die Abmessungen dieser Scheibe im Vergleich zu denen von Carbon-Keramikscheiben der anderen Mercedes-Modelle aus der AMG GT–Serie sogar etwas geringer sind: bei letzteren werden nämlich an der Vorderachse Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 402 mm und einer Scheibenstärke von 39 mm eingebaut, während die DYATOM™Bremsscheiben 400 mm bzw. 38 mm messen. 

Der Unterschied mag unbedeutend erscheinen, aber auf diesem Niveau zählt jedes Gramm - genau wie bei der Formel 1, in der Brembo bereits seit 1975 aktiv ist. Bremsscheiben zählen außerdem zu den ungefederten Massen und beeinflussen daher ein Fahrzeug nicht nur beim Bremsen sondern auch beim Beschleunigen und im Falle von Richtungswechseln. 


Der Beweis für den Erfolg wird durch die Rekordzeit von 6’43’’61 erbracht – ein Streckenrekord, der eine lange Lebensdauer haben könnte, genau wie die DYATOM™​ Bremsscheiben, die deutlich länger halten als Gussscheiben. Tatsächlich können sie die gleiche oder sogar eine längere Lebensdauer als das Fahrzeug haben, in das sie verbaut wurden.​